…und mit wem  geht der Typ neben dir baden..?

Ein guter Badetag beginnt mit Pensionisten-Turnen und endet nach Kollektivvertrag. Du magst sehr ausgiebiges Baden-Gehen, wie damals bei der Bawag. Hauptsache, alle werden mal liebevoll gedümpelt, auch die obersten 10%. Rettungsboote im Wellenbecken findest du schon ganz ok, wenn vor Ort festgestellt wird, ob wirklich ausreichend Ertrinkungsgründe vorliegen.

Zeit für Neues. Nämlich dafür, dass das Döblinger Bad türkis glitzert, wie Heidi Hortens Nabelpiercing. Rettungsringe hast du selbst am Bauch, da braucht nicht überall einer für Bedürftige hängen. Dein Engagement konzentriert sich aufs Buffet, dort wird schließlich die größte Wirtschaftsleistung erbracht: Langos muss sich wieder lohnen, der Mittelstand soll daher seine eigene Friteuse bekommen. Friteuse ist ja auch irgendwie gendersensibel, das beruhigt die Grünen in den Landesregierungen.

Du magst stramm sitzende Badehosen und versenkst gerne Landesbanken und Kulturförderungen. Zu lange Badekleidung gehört nach Burkini-Faso abgeschoben. Dein Badetag beginnt mit jeweils einem Tschuschen-und einem Muschi-Witz. Dein Lieblingseis ist Nogger – das wird man wohl noch sagen dürfen! Nach der körperlichen Ertüchtigung im Acquarobic-Turnerbund schaust du gern mal auf ElitePartners, ob dich eine russische Oligarchin gematcht hat.

Über deinem genderfluiden Fair-Trade-Bikini prangt bereits ein Arschgeweih mit Greta-Thunberg-Zöpfen. Eigentlich dümpelst du damit gern auf deinem aufblasbaren Miethai am Schotterteich herum. Aber es gibt noch keinen am Yppenplatz. Egal, auch im Stadionbad hättest du gerne experimentelle DJ-Durchsagen und Quotenregelungen für den Sprung-Turm. -Und ausreichend Canesten, weil immer noch irgendwo ein Pilz rumgeht.

Gemeinschaftsbecken findest du schon eher grausig. Du bist für ein völlig innovatives Bäder-Konzept mit kleinen Einzelbecken mit Laptop-Arbeitsplatz. Ob du Sebastian Kurz den Rücken eincremen würdest, hängt davon ab, ob er schon von wem anderen geschmiert wird. Du würdest ihn jedenfalls nicht vom Beckenrand stoßen!

Im Badeschlapfen der Republik soll’s mal wieder gehörig jucken und brennen. Möglichst mehr, als in deinem eigenen Becken. Du machst dich und andere gerne sauber, aber irgendwie kriegst du das pickerte #metoo nicht abgeduscht! Egal, irgendwer sollte endlich mal eine geile fette Arschbombe machen, die bis nach Ibiza schwappt! #sorrynofatshaming #nosexualharrassment.

Die SPÖ hat seit 1920 die Eintrittspreise für städtische Bäder mindestens zweimal erhöht. Das findest du ungerecht. Kabanen und Kabinen sind ein Privileg der Reichen. Auch das ist wirklich wirklich ungerecht. Zumindest eine bedingungslose Kugel Pistazien-Eis soll jedem zustehen.

Du magst die linke Seite vom Twinni, würdest aber nicht gleich das gesamte Eskimo-Sortiment gemeinwohl-orientieren. Gestoppt werden müssen die gierigen Nahrungsmittelkonzerne (Nestle, Eis Greissler), die mittlerweile bis nach Niederösterreich expandieren! Politische Forderungen wie „Menschlichkeit“ (©SPÖ) und „Anstand“ (©Grüne) sind dir dann doch zu konkret. Aber am Ende des Badetages sollten sich vielleicht endlich einmal zwei Personen finden, die den Kapitalismus abschaffen.

Die Kontrolle im Neusiedlersee soll künftig so ein fescher Bursch wie Martin Sellner mit seinem Elektroboot machen, dann fühlst du dich sicherer.

Einbisschen bist du aber schon von vorgestern, deshalb hast du noch nicht mitgekriegt, dass das BZÖ gar nicht bundesweit antritt. Aber Kärnten ist ja irgendwie auch eine Welt – für sich.